Marc Gelhart
- Details
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Marc Gelhart als Oberkellner Leopold in der Inszenierung "In´t Witte Rössl" - Spielzeit 2008/09
- Mitglied
seit 28. Mai 1999
- Ehrungen
18.5.2019 - Ehrung für 20-jährige Mitgliedschaft
- Vorstandstätigkeiten
seit Beginn der Spielzeit 2001/2002 Beisitzer im Vorstand
ab 6.11.01 bis Mai 2010 Stellvertreter des Bühnenleiters
( u. a. zuständig für die Werbung und Jugendfragen)
- Schauspieler
u.a. den Fiete in "Lütte witte Siedenschoh"(98/99),
den Willi in "In Hamborg op St. Pauli" (98/99),
den Eberhard Meier in "'n schöne Bescherung" (99/00),
den Gustav Piepers in "Wenn de Hahn kreiht" (99/00),
den Hollessen in "In Luv un Lee die Liebe" (99/00),
den Schorsch Sööge in "Allens ut de Reeg" (00/01),
den Bauernsohn Kalli in "Van Müüs un Minschen" (00/01),
den Assessor Bruns in "De lüttje Wippsteert" (00/01) und
den Johannes Koppelmeier in "Koornblomen för den Smuuskater" (01/02)
den Michael Gottfried in "Froo Geesche Gottfried" (01/02)
den Peter Tapken in "För de Katt" (01/02),
den Willi Appeldorn in "Grode Freeheit Nr. 7" (02/03),
den Schorsch Kulenkamp in "Opa ward verköfft" (02/03)
den Jens in "De golden Anker" (02/03)
er verlieh Kalle, Wallys Freund, seine Stimme in "Ruten Teihn" (02/03)
den Bunky in "De Trooschien" (03/04),
den Steuermann Jan Kersten in "De ole Fischfroo" (03/04),
den Schriever Licht in "Dat Schörengericht" (03/04),
den Hausierer Fläsch in "De plietsche Sniedermeister" (04/05),
den Dr. Evers in "Kiek mal wedder in" (04/05),
den Geelhaar in "Ünner´n Beerboom" (04/05),
den Georg Peters in "Spektakel in´t Huus" (04/05),
den Rainer Osterholt in "Der Deicher" (Freilichttheater Dangast 2005),
den Oberarzt Dr. Dümmel in "Hartklabastern" (05/06),
den Peter Rabe in "Rismus Rasmus" (05/06),
den Thomas Machandel in "Herr Adrian hett Liefpien" (05/06)
den Paul Brandes in "To´n Düwel mit´n Sex" (06/07),
den Lysander in "Een Sömmernachtsdroom" (06/07),
den Klaus Schneider in "De letzte Willen" (06/07)
den Kurt-Werner, den Kilian und den Fritz Keller in "Ik bün dar för di!" (06/07),
den Cornelius Wacker in "Dat Kuppelwief" (07/08),
den Fotoreporter in "Sex na Stünnenplan" (2007/08),
den arbeitslosen Schriftsteller Klaas Kästner in "Agathe un ik" (2007/208),
den Ludwig Harmsen in "Ladykillers" (07/08),
den Harry Gerwald in "Dat kann jedeen passeern" (08/09),
den Betahlkellner Leopold Brandmeyer in "In´t Witte Rössl" (08/09),
den Fred Bruhns in "Kerls, Kerls, Kerls!" (08/09),
den Jan Weber in "Verleeft, verlööft, verloorn!" (08/09),
den Dirk Unbehaun in "Tippelbröder" (09/10),
den Hofhund Bello in "Wi rockt op platt" (09/10).
- Regisseur * auch Bühnenbild
Sein Debüt als Regisseur und Bühnenbildner feierte er mit "Dat Spöökhuus" (2006/07), es folgten
"Sex na Stünnenplan" (Spielzeit 2007/08)*,
"Wat passeert dor an´n Balkon?" (08/09)*,
"Nix as Kuddelmuddel" (09/10)*
Marc Gelhart als Willi in "In Hamborg op St. Pauli" - Spielzeit 1998/99
Marc Gelhart als Schorsch Sööge in "Allens ut de Reeg" - Spielzeit 2000/01
- Regieassistent
Er assistierte bei den Stücken "Medewatt?",
"Van nu an bün ik glücklich!" (01/02),
"De golden Anker" (02/03),
"Ruten Teihn" (02/03)
"Misery" (03/04),
"Keen Tiet för de Leev" (03/04),
"De plietscheSniedermeister" (04/05).
- Musikassistent
Er assistierte musikalisch bei dem Stück "In´t Witte Rössl".
Marc Gelhart als Jens in Pagnols "De golden Anker" - 02/03
- Aufbauhelfer
Er unterstützte die Technik bei "Keen Tiet för de Leev" (03/04), "De Düvelsblitz" (04/05), "Sluderkraam in´t Treppenhuus" (05/06).
Marc Gelhart und Horst Karstens als Schorsch Sööge und Minister Willms in "Allens ut de Reeg" - Spielzeit 00/01
Böse: Beeindruckend diabolsich verkörperte Marc Gelhart (Theater am Meer - Niederdeutsche Bühne Wilhelmshaven) den brutalen ostfriesischen Offizier
Marc Gelhart als Schreiber Licht in "Dat Schörengericht", Spielzeit 2003/04
Marc Gelhart als Fläsch in "De plietsche Sniedermeister" - Spielzeit 2004/05
Marc Gelhart als Thomas Machandel in "Herr Adrian hett Liefpien" (2005/06)
Marc Gelhart (links mit Horst Karstens) als Thomas Machandel in "Herr Adrian hett Liefpien" im Rosarium im September 2006
Marc Gelhart (Mitte) als Paul Brandes in "To´n Düwel mit´n Sex" (Spielzeit 2006/07)
Marc Gelhart als Lysander in "Een Sömmernachtsdroom" (06/07) mit Stephanie Zeitz als Helena
Marc Gelhart als Klaus Schneider in "De letzte Willen" (06/07)
Marc Gelhart als Kille mit Dagmar Grube in "Ik bün dar för di!" (Spielzeit 2006/07)
In "Agathe un ik" muss Marc Gelhart als Klara Kästner durch David Posselt (Arnold Preuß, rechts)
und durch Maya Recknagel (Claudia Schröder) als Klaas Kästner "leiden"
Marc Gelhart als Ludwig Harmsen in "Ladkillers" (07/08)
Marc Gelhart als leicht kindlicher Harry Gerwald, dessen Infälle in "Dat kann jedeen passeern" (08/09) für große Aufregung und aber auch großen Spaß sorgen
Marc Gelhart als Jan Weber in "Verleeft, verlööft, verloorn!" - 2008/2009
Wilhelmshaven, 17. Juni 2009
Theater am Meer mit Optimismus in die nächste Spielzeit 2009/2010
JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG Bühnenleitungsduo Marion Zomerland und Arnold Preuß erneut einstimmig für zwei Jahre gewählt – langjährige Mitglieder geehrt
Mit 13.687 Zuschauern in der abgelaufenen Spielzeit 2008/2009 konnte das Theater am Meer – Niederdeutsche Bühne Wilhelmshaven das zweitbeste Ergebnis seit 1994/95 mit den fünf Inszenierungen im Stadttheater und den mobilen Produktionen erspielen. Erstmals seit 10 Jahren müssen aus Kostengründen die Eintrittspreise angehoben werden.
Auf dem Foto die Jubilare mit der wiedergewählten Bühnenleitung (v.l.) Walter Bleckwedel, Marc Gelhart, Martina Hofmann, Klaus Aden, Magita Pust, Hanna Christoffers, Alfred Christoffers, Hildegard Steffens, Arnold Preuß, Marion Zomerland, Günter Jaedeke
Wilhelmshaven – Auf der gut besuchten Jahreshauptversammlung des Theaters am Meer – Niederdeutsche Bühne Wilhelmshaven am vergangenen Dienstag im Hotel Kaiser konnte das Bühnenleitungsduo Marion Zomerland und Arnold Preuß ein sehr positives Fazit der vergangenen Spielzeit ziehen. Es sei nicht nur wieder einmal gelungen, ein vielfältiges und anspruchsvolles Theaterprogramm im Stadttheater für die treue Zuschauerschar zu präsentieren, sondern einschließlich der mobilen Produktionen wurden auch viele neue Besucher angelockt. Nachdem in der letzten Spielzeit schon ein Besucherplus von über 50 % erzielt wurde, sei man hocherfreut, dass mit 13.687 Gesamtbesuchern das Vorjahreshoch nahezu erreicht wurde.
Das Bühnenleitungsduo sieht sich mit diesen Zahlen in ihrer Spielplanplanung für die abgelaufene Spielzeit bestätigt, die auf neue niederdeutsche Stücke gesetzt habe und mit dem „weißen Rössl“ eine musikalische Produktion im Zentrum hatte, die insbesondere dem Theaternachwuchs eine erste Bühnenbewährungsprobe bot. „Die Erfolge der Nachwuchsarbeit mit unserer Theaterschule lässt uns mit großem Optimismus in die neue Spielzeit 2009/2010 blicken“, betonten Zomerland und Preuß, „da wir mit diesen begeisterungsfähigen jungen Menschen nicht nur das Ensemble verstärken und verjüngen, sondern so auch einen großen Beitrag zum Erhalt der niederdeutschen Sprache und des niederdeutschen Theaterspiels leisten“.
Bei den turnusmäßigen Wahlen wurde die umsichtige Bühnenleitungsspitze einstimmig für zwei weitere Jahre in ihrem Amt bestätigt. Für den aus persönlichen Gründen nicht wieder kandidierenden Willy Meinert wurde Claudia Schröder einstimmig als Schriftführerin gewählt. Als neue Mitglieder der Bühne wurden Anne Hertl (Bühnentechnik), Thorben Hackstein (Tontechnik, Inspizienz) sowie die Theaterschülerinnen und –schüler Romina Ferrara, Lukas Friedrichs, Janina Icken, Katharina Kraft, Joan Kröher, Sarah Nevjestic, Lena Nöhmer, Rune Opitz, Daniela Pietkiewicz, Tünde Ritter, Laura Rosenboom, Sophia Ulrich, Kay Watty, Talke Wittig und Amy Wilke aufgenommen.
Marion Zomerland ehrte und würdigte die langjährigen Mitglieder Walter Bleckwedel, Marc Gelhart, Martina Hofmann, Monika Pust (alle für 10-jährige Mitgliedschaft), Günter Jaedeke, Jürgen Tapken (30-jährige Mitgliedschaft), Brigitte Halbekath (40-jährige Mitgliedschaft), Klaus Aden, Hanna und Alfred Christoffers (50-jährige Mitgliedschaft) und Hildegard Steffens (60-jährige Mitgliedschaft).
Schatzmeister Klaus Aden wurde durch die Rechnungsprüfer eine ausgezeichnete Buchführung attestiert. Allerdings sieht sich das Theater gezwungen durch die allgemeine Kostenentwicklung erstmals seit 10 Jahren die Eintrittspreise in der neuen Spielzeit nach oben anzupassen. Als neue Rechnungsprüfer wurden Christel Dörnath und Meike Zomerland gewählt.
WILHELMSHAVENER ZEITUNG vom 24. Juni 2009
Bühnenleitung zog positives Fazit
THEATER Bühne am Meer: Zomerland und Preuß wiedergewählt — Ausblick
Die Kosten für den Theaterbetrieb sind gestiegen. Erstmals seit zehn Jahren werden die Eintrittspreise erhöht.
WILHELMSHAVEN/LR — Ein positives Fazit der vergangenen Spielzeit zog das Bühnenleitungsduo auf der Jahreshauptversammlung des Theaters am Meer — Niederdeutsche Bühne Wilhelmshaven, Marion Zomerland und Arnold Preuß. Es sei nicht nur wieder einmal gelungen, ein vielfältiges und anspruchsvolles Theaterprogramm zu präsentieren, sondern einschließlich der mobilen Produktionen wurden viele neue Besucher angelockt.
Das Duo sieht sich dadurch in seiner Spielplanplanung für die abgelaufene Spielzeit bestätigt, die auf neue niederdeutsche Stücke gesetzt habe und mit dem „Weißen Rössl" eine musikalische Produktion im Zentrum hatte, die insbesondere dem Theaternachwuchs eine erste Bühnenbewährungsprobe bot.
„Die Erfolge der Nachwuchsarbeit mit unserer Theaterschule lässt uns mit großem Optimismus in die neue Spielzeit 2009/2010 blicken", betonten Zomerland und Preuß.
Bei den Wahlen wurde die Bühnenleitungsspitze einstimmig für zwei weitere Jahre in ihrem Amt bestätigt. Claudia Schröder wurde als Schriftführerin gewählt. Als neue Mitglieder der Bühne wurden Anne Hertl (Bühnentechnik), Thorben Hackstein (Tontechnik, Inspizienz) sowie die Theaterschüler Romina Ferrara, Lukas Friedrichs, Janina Icken, Katharina Kraft, Joan Kröher, Sarah Nevjestic, Lena Nöhmer, Rune Opitz, Daniela Pietkiewicz, Tünde Ritter, Laura Rosenboom, Sophia Ulrich, Kay Watty, Talke Wittig und Amy Wilke aufgenommen.
Marion Zomerland ehrte die langjährigen Mitglieder Walter Bleckwedel, Marc Gelhart, Martina Hofmann, Magita Pust (zehnjährige Mitgliedschaft), Günter Jaedeke, Jürgen Tapken (30), Brigitte Halbekath (40), Klaus Aden, Hanna und Alfred Christoffers (je 50) und Hildegard Steffens (60).
Allerdings sieht sich das Theater gezwungen, durch die allgemeine Kostenentwicklung erstmals seit zehn Jahren die Eintrittspreise in der neuen Spielzeit nach oben anzupassen. Als neue Rechnungsprüfer wurden Christel Dörnath und Meike Zomerland gewählt.
Jubilare und wiedergewählte Bühnenleitung: (v.l.) Walter Bleckwedel, Marc Gelhart, Martina Hofmann, Klaus Aden, Magita Pust, Hanna Christoffers, Hildegard Steffens, Arnold Preuß, Marion Zomerland, Günter Jaedeke.
Marc Gelhart (rechts) als Dirk Unbehaun und Claudia Schröder als Tine Slutup, Arnold Preuß als Olle Krull in "Tippelbröder" (09/10)
Marc Gelhart als gefühlvoller Hofhund Bello, der viel lieber eine Katze wäre - er singt "Maandlüücht"
Wilhelmshavener Zeitung vom 30. Januar 2010
Ganz persönlich
Seine zumindest vorerst letzten Vorstellungen in Wilhelmshaven gibt am morgigen Sonntag der Laienschauspieler Marc Gelhart in dem Muscial "Wi rockt op platt" der Niederdeutschen Bühne (15.30 Uhr und 20 Uhr). Er gehörte dem "Theater am Meer" seit über zehn Jahren an. Jetzt macht er sein Hobby zum Beruf und wechselt als Berufsschauspieler an das Weyher Theater.
Kompass für Wilhelmhaven und Friesland Februar 2/2010 vom 1. Februar 2010
Und tschüs.
VON COLLA SCHMITZ
Marc Gelhart verabschiedet sich vom Büroalltag und dem „Theater am Meer". Der 31-Jährige macht sein Hobby zum Beruf. Zukünftig wird der Wilhelmshavener seine Brötchen beim „Weyher Theater" als Schauspieler verdienen. Seiner Heimatstadt bleibt er jedoch ebenso verbunden wie der Niederdeutschen Bühne. Seite 18

Ein bühnenreifer Seitenwechsel
Alte Journalistenweisheit: Die schönsten Geschichten schreibt immer nochdas Leben. So auch diese. Eigentlich war Marc Gelhart ganz zufrieden. Beruflich und privat. Der Job als Anzeigenberater der„ WilhelmshavenerZeitung" machte dem gelernten Mediengestalter Spaß, und in seiner Freizeit feierte er Erfolge mit dem „Theater am Meer — Niederdeutsche Bühne Wilhelmshaven". Ein Hobby, bei dem er in den vergangenen zwölf Jahren mal als Darsteller auf der Bühne oder mal als Regisseur dahinter stand. Hinzu kamen diverse Auftritte bei Freilichtaufführungen vom „Jever ArtEnsemble" und „Gaudium Frisia". Natürlich sei da immer der Traum gewesen, sich als Schauspieler sein Brot zu verdienen, gibt der 31-Jährige offen zu. Doch, dass sich dieser Wunsch so schnell erfüllen könnte, habe er selbst nie gedacht. Schon gar nicht, als ihm im Herbst vergangenen Jahres eine E-Mail von Frank Pinkus, dem Dramaturgen des Weyher Theaters, ins Haus flatterte: „Er ist auch ein bekannter Bühnenautor. Aus sein Feder stammt beispielsweise unsere Erfolgsproduktion ,Kerls, Kerls, Kerls'. Da ich für unsere niederdeutsche Bühne auch die Pressearbeit mache, dachte ich zuerst, es handelt ich um etwas Offizielles." Doch weit gefehlt.

Pinkus war der junge Mimeaus der Jadestadt aufgefallen. Und zwar so positiv, dass er ihn zu einem Vorsprechen nach Weyhe einlud. Dabei handelt es sich nicht etwa um irgendeine Provinzbühne vor den Toren Bremens, sondern um das größte und erfolgreichste privat geführte Komödientheater Norddeutschlands. „Ich war total perplex", räumt Gelhart ein. Aber nicht lange. Schnell einigte man sich auf einen Termin: „Zwei Stücke und ein Lied sollte ich einstudieren." Auf dem Weg zum Vorsprechen trällerte der 31-Jährige daher die bekannten Melodien aus der Operette „Im Weißen Rössl". Komischerweise habe sich seine Aufregung während der Fahrt in Grenzen gehalten. „Wahrscheinlich lag es daran, dass ich ja in sogenannten gesicherten Verhältnissen lebte. Wenn es nicht geklappt hätte, wäre ich zwar ziemlich enttäuscht gewesen, weil ein Traum geplatzt wäre. Aber die Welt wäre davon nicht komplett untergegangen, höchstens ein kleines Stückchen", glaubt der gebürtige Wilhelmshavener.
Gegen das letztlich doch aufkommende Lampenfieber hat ihm dann aber wohl am meisten die Erfahrung, die er beim „Theater am Meer" sammeln konnte, geholfen. Seit seiner Premiere 1998 als Fiete Roggenkamp in „Lütte witte Siedenschoh" stand er dort in mehr als drei Dutzend Stücken auf den Brettern, die die Welt bedeuten: „Ich bin unseren Bühnenleitern unwahrscheinlich dankbar, dass sie mir von Anfang an eine Menge zugetraut haben. "Mal spielte er in „Ik bün darför di" ein Zwillingsbruderpaar und gleichzeitig den Vater, dann wieder in „Agathe un ik" einen erfolglosen Schriftsteller, der in guter alter Charlys-Tante-Manierin die Rolle einer Frau schlüpfte. In „Kerls, Kerls.Kerls" ließ Marc Gelhart buchstäblich die Hüllen fallen und im aktuellen Stück„ Wi rockt op platt" gerät er als Hofhund Bello in seine tiefe Sinnkrise, weil er doch eigentlich lieber eine Katze wäre.

All das kam in jenen entscheidenden Minuten zum Tragen, als er in Weyhe den drei Männern, die über seine Zukunft entscheiden sollten, im feinsten Bühnenplatt, aber auch auf hochdeutsch brillierte. Nur eine ganz kurze Beratungszeit benötigten Intendant Kay Kruppa, Geschäftsführer Heinz-Hermann Kuhlmann und Dramaturg Frank Pinkus, dann stand die Entscheidung fest: „Wir möchten Sie ganz gerne haben. "In diesem Moment sei er völlig überrumpelt gewesen, erinnert sich der31-Jährige. Er bat sich Bedenkzeit aus: „Auf der Rückfahrt nach Wilhelmshaven war ich nur am Grübeln. Wie sage ich es meiner Familie? 0 Gott, wir sind gerade in eine neue Wohnung gezogen? Wie wird mein Arbeitgeber reagieren und wie meine Kollegen und meine Freunde vom, Theater am Meer'? "Fest stand für ihn aber immer, dass er den Schritt wagen wird: „Mir war klar, dassi ch mich irgendwann totärgern würde, wenn ich diese Gelegenheit nicht ergriffen hätte."
Sein Umfeld sah das genauso: „Sie freuen sich alle für mich."Bei ihm selbst macht sich jetzt etwas Wehmut breit. Noch ein paar Wochen, und er ist weg. „Im Moment habe ich nah am Wasser gebaut", musste Gelhart zu seiner Verwunderung feststellen. Vor allem die beiden letzten Vorstellungen von „Wi rockt op platt" am 31. Januar im Wilhelmshavener Stadttheater werden für ihn „emotional sehr schwierig werden", ist sich der frisch gebackene Vollzeitschauspieler sicher. Und auch vom Regiestuhl heißt es Abschied nehmen: „Am 6. Februar findet vormittags die Generalprobe von ,Nix as Kuddelmuddel' statt. Allerdings ohne mich. Ich probe dann in Weyhe das neue Stück ,Rente gut, alles gut'. Aber abends bei der Premiere im Stadttheater werde ich natürlich dabei sein.

"Als Pressesprecher und stellvertretender Bühnenleiter bleibt der 31-Jährige dem „Theater am Meer" noch zumindest bis zu den nächsten Vorstandswahlen erhalten. Dass er „seiner" Niederdeutschen Bühne weiter verbunden bleibt, ist für ihn eine Selbstverständlichkeit: „Das ist schließlich meine zweite Familie." Und angesichts des bevorstehenden Umzugs spürt er nun doch so etwas wie Lampenfieber: „Plötzlich ist die Schauspielerei nicht mehr nur meine große Leidenschaft,sondern ich muss auch von ihr leben können. "Angst zu versagen, hat er dennoch keine: „Viel schlimmer wäre es doch, wenn ich dieser Chance immer hinterhergetrauert hätte. "Recht hat er. Und so bleibt an dieser Stelle nur eines übrig: Marc Gelhart ein kräftiges „toi,toi, toi" mit auf den Weg zu geben und ihm in Gedanken dreimal über die linke Schulter zu spucken. Denn so und nicht anders wünscht man einem Schauspieler viel Glück! Er selbst wünscht sich zum Abschied eigentlich nur eines: „Dass es für alle, die mich gern haben, weiter spannend bleibt, meinen Werdegang zu verfolgen." www.marc-gelhart.de
Bühnenwechsel mit kalkuliertem Risiko
THEATER Theater-am-Meer--Schauspieler Gelhart wacht heute zum ersten Mal in Bremen auf
Das Weyher Theater hat Marc Gelhart, den Schauspieler am Niederdeutschen Theater — Theater am Meer — gerufen. Nun wird für Gelhart das Hobby zum Beruf.
VON NORBERT CZYZ
WILHELMSHAVEN/WEYHE — „Wenn man mal einen Abend den Alltag vergessen möchte, um ein bissel zu lachen und bei leichter Kost den Abend verbringen will — ist man im Weyher Theater richtig. Die Komödien, die dargeboten werden, sind lustig geschrieben und nehmen meistens Alltagssituationen auf die Schippe." Das hat „hexsanne", eine Internet-Userin aus Bremen, über jenes Theater geschrieben, dessen Ensemble Marc Gelhart ab sofort angehört.
Und es ist fast wie hei einem Wechsel in der Fußballbundesliga in der Winterpause. Gelhart ist für das Theater im Bremer Süden sofort spielberechtigt. Am 19. März debütiert er in Michael Cooneys Stück „Rente gut, alles gut" als Mr. Forbright. Danach gibt Gelhart in „Immer nur du" den Jens Brandes. Geschrieben hat das Stück Frank Pinkus — wenn man so will, Marc Gelharts Mentor und Förderer; und der Dramaturg der Weyher. Pinkus ist von Gelharts Talent als Schauspieler überzeugt — und Marc Gelhart davon, dieses Angebot nicht ausschlagen zu dürfen. Sonst würde man sich ewig ärgern, es nicht gemacht zu haben, hat er mal gesagt.
Dass der Abiturient des Gymnasiums am Mühlenweg mal mit der Schauspielerei seine Brötchen verdienen würde, das war ursprünglich nicht abzusehen. Jedenfalls nicht in jungen Jahren. Nur eines zeichnete sich schon damals ab: Man hat ihn immer gerufen. Anders gesagt, der Weg in den neuen Schauspielerberuf ist gepflastert mit Berufungen. In der Grundschule habe er schon mal Sketche gespielt. Aber das hatte noch keine Tendenz. Am Gymnasium war er in der TheaterAG. Der Jugendclub der Landesbühne warb ihn für sich. Dann wurde im Jugendclub nachgefragt, wer für die Statisterie der Rosenhügel-Freilichtaufführung des „Schimmelreiters" in Frage kommt. Gelhart war dabei. Dort traf er auf Rolf Peter Lauxtermann, der ihm die Rollen des jugendlichen Liebhabers beim Theater am Meer schmackhaft machte. Da hatte die Niederdeutsche Bedarf. Also wurde Marc Gelhart jugendlicher Liebhaber — und das gleich in seiner ersten Rolle. Auf der Bühne war er der Liebhaber von Elke Theesfeld; Klaus Aden spielte seinen Vater. Das sei ein tolles Gefühl gewesen, erinnert sich der heute 31-Jährige, der mittlerweile gut drei Dutzend Rollen gespielt hat — mit und ohne Hüllen.
Und der sich sogar schon einen Traum erfüllte: Den Leopold im „Witten Rössl" spielen zu dürfen. Eine jadestädtische Adaption des berühmten „Weißen Rössls am Wolfgangsee". Diese Rolle spukte Gelhart im Kopf herum, seit er bei der Landesbühneninszenierung des „Weißen Rössls" zusammen mit Niclas Ducci die Verfolgerspots hatte bedienen bedürfen. „Es gibt Leute, die mir unterstellen, ich hätte das Projekt forciert." Ja, mal „vorgeschlagen", darüber „gewitzelt". Aber die Entscheidung habe schließlich die Bühnenleitung getroffen.
Gestern hat Marc Gelhart mit den notwendigsten Utensilien in Weyhe eine möblierte Wohnung bezogen. Es ist ein Ortswechsel mit kalkuliertem Risiko. Seine Wilhelmshavener Bleibe behält er noch. Die sprichwörtlichen Türen bleiben ihm in der Jadestadt offen. Auch sein Ex-Arbeitgeber, die „Wilhelmshavener Zeitung", wo Gelhart Mediengestalter gelernt und als Anzeigenberater gearbeitet hat, haben eine Rückkehr in seinen alten Beruf nicht ausgeschlossen. Und auf der Bühne ist er ja noch eine Weile präsent — wenn auch nur indirekt. Denn bei „Nix als Kuddelmuddel", das heute Abend Premiere hat, hat er selber Regie geführt. Nun will er erst einmal ein bisschen Bremen erkunden und seine privaten Unterlagen ordnen. Da sei durch die Doppelbelastung Beruf und Hobby viel liegen geblieben. In Weyhe hat er dazu Zeit, denn die Proben beginnen nicht vor 15.30 Uhr. Vielleicht bleibt dann auch noch ein bisschen Zeit für Träume. Gelhart interessiert sich für Autos — für italienische Autos mit schönem Design.Vorerst befriedigt er diesen Traum auf Hochglanzpapier. Dass er mal im Lotto einen dicken Gewinn einfährt, um sich schöne Autos zu leisten, das glaubt er nicht. „Bisher hatte ich beim Lottospielen noch nie Glück".
Marc Gelhart wirft sich ab sofort am Theater Weyhe in Pose — für Anerkennung und für Geld.WZ-FOTO: KNOTHE