Gastspielangebot in der Spielzeit 2023/24
Wiederaufnahme im Theater am Meer

Love Letters

Szenische Lesung von Albert Ramsdell Gurney, deutsch von Inge Greiffenhagen und Daniel Karasek

Regie und Bühne: Elke Münch

auf der Bühne mit 
Melissa Gardner - Elke Münch
Andy Makepeace Ladd, III - Arnold Preuß

neben der Bühne
Beleuchtung und Ton: Lars Landis

Rechte: Laukeverlag, Hamburg

Arnold Preuß als Andy Ladd, Elke Münch als Melissa Gardner

Inhalt
Die lebenslange Brieffreundschaft zwischen Andy und Melissa nimmt den Zuschauer mit auf eine humorvolle, nachdenkliche und einzigartige Reise durch zwei ganze Leben. Das zwischen den beiden ist weit mehr ist als nur eine Brieffreundschaft: In Wahrheit sind es Liebesbriefe, die Skizzen zweier Leben, per Brief verbunden in guten wie in schlechten Tagen - witzig, launisch, geistreich, faszinierend. Die Spur ihrer Briefe reicht von den ersten Zettelchen, die sie sich vor dem zweiten Weltkrieg unter der Schulbank zustecken bis in die Zeit der Anrufbeantworter.

Es ist die Geschichte einer großen Liebe, intelligent, frech, zuweilen aber auch gedämpft, zweiflerisch und melancholisch. So reflektieren Melissa und Andrew ihre Erlebnisse, ihre Gedanken, ihre Visionen. Ihre Wege trennen und kreuzen sich immer wieder, das Hoffen auf den anderen und seine Antworten aber hört nie auf …

Elke Münch ist Melissa Gardner, Arnold Preuß ist Andy Makepeace Ladd III FOTO: Theater am Meer

Ostfriesische Nachrichten vom 20.9.2022 

Große Gefühle auf kleiner Bühne

Arnold Preuß und Elke Münch brillieren in Marienhafe in dem Theaterstück „Love Letters" - und das in besonderer Umgebung

Von  Gerd-D. Gauger

 

Räumliche Entfernung und emotionale Nähe auf karger Bühne: Arnold Preuß und Elke Münch brillierten im Zimmertheater der Marienhafer Theaterwerkstatt „Rosenstraat 13" 

MARIENHAFE Zwei Schauspieler sitzen an zwei ein paar Meter voneinander entfernten Tischen und lesen von Stapeln weißen A4-Papiers Texte ab. Fast zwei Stunden lang. Reicht das für einen das Publikum mitnehmenden Theaterabend? Ja, wenn die Vorlesegeschichte Albert Ramsdell Gurneys gefühlsgespicktes „Love Letters" ist, und wenn Arnold Preuß und Elke Münch das Papier in Stimme und Mimik umsetzen. 

Freitagabend im intimen Zimmertheater der Theaterwerkstatt Rosenstraat 13 in Marienhafe: Vorhang auf, karge Bühne, vom Band Pat Boone. Und was schmalzt der vom Rhythm and Blues in die Abteilung Öle und Fette konvertierte Liebling aller Schwiegermütter der 50er Jahre? „Love Letters" natürlich. Und um solche Liebesbriefe von einer Melissa und einem Andy geht es. 

Briefe der jungen Jahre voll Teenie-Pathos, die des Alters eher lakonisch. Die einen wie die anderen in nobelpreisfreier Sprache, und genau das knallt. Melissa und Andy schreiben einander seit ihrer Schulzeit - Banales, Hämisches, Schwärmerisches, Erotisches, Sehnsüchtiges, Melancholisches. Sie sind getrennt, prahlen schon mal damit, sich von dem anderen gelöst zu haben, und wollen, auch wenn sie es nur ungern zugeben, doch so gern eins sein. Die Verklärung ihrer jungen Jahre wechselt zu Verbitterung (sie) und zu Karrierestreben (er). Wobei seine Wandlung zum Bourgeois sein Verlangen nach ihr njur unvollkommen kaschiert. 

Albert Ramsdell Gurney hat zwei Figuren geschaffen, die an Jake und Brett in Hemingways ,„Fiesta" erinnern. Er, der Rationale, der seine Gefühle nur dosiert preisgibt. Sie, die sich in Getränke und Gefährten flüchtet, was, wie man weiß, zwar aus Problemen heraushilft, aber in neue hinein. Und ganz abgesehen von diesem mal anrührenden, mal ironischen, mal deftigen Briefwechsel zweier in ihren Beziehungen von Kalamitäten heimgesuchten hassliebenden Personen gibt Ramsdell auch den Blick in eine Zeit frei, in der konventionelles Sperrfeuer Verklemmungen auslöste und deren Beseitigung verhinderte. Wortjongleur Ramsdell begegnet (was im Original noch besser gelingt als in der Übersetzung) den Seelen-Fluten mit Hemingwayscher Präzision und Nüchternheit: Gefühle ja, Gefühlsgequirl nein. „Ach, Jake", sagt Brett in „Fiesta", „Wir hätten so glücklich zusammen sein können". „Ja", sagt Jake, Wär' schön gewesen". Andy und Melissa hätten es nicht besser sagen können.

Arnold Preuß und Elke Münch, Schauspieler und Regisseure und Mitglieder des Ensembles des Theaters am Meer in Wilhelmshaven, verleihen den Charakteren Andy und Melissa eine Intensität, die das Publikum von Anfang bis Ende gefangen nimmt. Sie sind nicht Preuß und Münch, sie sind Andy und Melissa in all ihren Unzulänglichkeiten, Wirrungen und Hoffnungen. Das ist glaubwürdig. Und es ist brillant. Und seien wir ehrlich – irgendwie sind wir auf die eine oder andere Weise auch ein bisschen Andy oder Melissa. Preuß und Münch stupsen uns mit der Nase drauf. Rosenstraat 13 ging das Risiko eines kulissen- und personenarmen Kammerspiels ein - die beiden am blanken Tisch mit Wasserflasche und Stoß Papier wischten das Wagnis beiseite. Dieser Abend sollte irgendwann einen Nachhall finden. 

Ostfriesischer Kurier vom 1. September 2022

Die große Liebe in Briefen erzählt

Elke Münch und Arnold Preuß aus Wilhelmshaven spielen am 16. September das Stück ,,Love Letters"

Sind bald zu Gast auf der Frelichtbühne der „Rosenstraat 13“, Arnold Preuß (l.) und Elke Münch
Foto: Theater am Meer

Zum Abschluss der diesjährigen Freilicht-Saison holt sich die Theaterwerkstatt Rosenstraat 13 am Freitag, 16. September, um 20 Uhr mit dem Zwei-Personen-Theaterstück „Love Letters" (von Albert Ramsdell Gurney) ein Gastspiel des „Theaters am Meer" (Niederdeutsche Bühne Wilhelmshaven) auf ihre Open-Air-Bühne. Gespielt wird das Theaterstück von Elke Münch und Arnold Preuß. 

Zum Inhalt: Seit ihrer Kindheit schreiben sich Melissa Gardner (gespielt von Elke Münch) und Andy Ladd (gespielt von Arnold Preuß) Briefe. Und sie hören nie damit mit auf, ein Leben lang: Verschiedene Schulen, unterschiedliche Lebensentwürfe, ein Krieg, die Liebschaften -trotzdem reißt ihre Verbindung zueinander nie ab.

Es geht um die große Liebe zweier Menschen, die in Briefen erzählt wird. Melissa und Andy geben ihre launischen und faszinierenden Erlebnisse, Gedanken und Visionen als Brieffreunde wieder. Es sind Liebesbriefe, die das Leben zweier Menschen in guten wie in schlechten Tagen nachdenklich und geistreich skizzieren. Die Spur der Briefe reicht von den ersten Zetteln, die sie sich unter der Schulbank zustecken, bis in die Zeit der Telefone und Anrufbeantworter.

Das Stück spielt in Amerika. Sie ist aus einem sehr reichen Haus. Er liebt es, Briefe zu schreiben, sie nicht. Er trifft seine auch im Rückblick meist korrekten Entscheidungen nach reiflicher Überlegung, sie ist spontan und chaotisch. Er fällt die Karriereleiter hinauf, sie stolpert von einem Loch ins nächste. Zwei Menschen, nicht gerade füreinander geschaffen, so scheint es. Das Gefühlswirrwarr von Melissa lässt dem Zuschauer zeitweise den Atem stocken. Die junge Frau liebt Andy, will sich unbedingt mit ihm treffen. Im Verlauf des Stückes erfährt Andy, dass sie immer wieder mal geheiratet hat, einige Affären hatte und dem Alkohol zugeneigt ist. Sie driftet immer weiter ab, während Andy zielstrebig die Karriereleiter emporklettert. Kann und will er ihre Liebe erwidern sie treffen?

Elke Münch (spielt Melissa Gardner), geboren in Naumburg an der Saale, lebt seit den 1990er-Jahren in Wilhelmshaven. Nach ihrem Schauspielstudium begann ihre Laufbahn als Schauspielerin 1973 an den Magdeburger Bühnen. In den darauffolgenden Jahren folgten Engagements an mehreren ostdeutschen Bühnen sowie in Synchronstudios und sie spielte in zahlreichen Filmen auch größere Rollen.

Arnold Preuß (spielt Andy Ladd) inszeniert seit 1972 beim „Theater am Meer" Theaterstücke, sowohl in hoch- als auch in niederdeutscher Sprache, wobei er es auf über 100 gespielte Rollen und über 60 Inszenierungen gebracht hat. 

 

Ostfriesische Nachrichten 31. August 2022

Liebesbriefe flattern aus Wilhelmshaven nach Marienhafe

„Theater am Meer" gibt „Love Letters" als Gastspiel bei der Rosenstraat 13 - mit zwei prominenten Darstellern und jede Menge Gefühlschaos 

MARIENHAFE.
Das Stück erinnert an die Königskinder, die wegen des tiefen Wasser zwischen ihnen nicht zueinanderkommen können. Ähnlich ergeht im Stück „LOVE LETTERS“ auch Melissa Gardner, gespielt von Elke Münch, und Andy Ladd, gespielt von Arnold Preuß.

 

Arnold Preuß und Elke Münch sind bald zu Gast auf der Freilichtbühne der Rosenstraat 13. - FOTO:TaM

Sie schreiben sich seit Kindertagen Briefe – zuerst kleine Zettel in der Schule, später Briefe, irgendwann kommen Telefonate und Nachrichten auf Anrufbeantwortern hinzu. Die beiden bekannten Theaterleute aus Wilhelmshaven hauchen dieser lebenslangen engen Verbindung auf Distanz am16. September auf der Freilichtbühne der Marienhafer Theatergruppe Rosenstraat 13 Leben ein. Wie Jann Aden von Rosenstraat 13 mitteilte, ist die Aufführung der Abschluss der Saison und beginnt um 20 Uhr auf dem Theatergrundstück am Grünen Weg. Eintrittskarten gibt es für je 15 Euro im Vorverkauf bei Optik Moltz und im Salon Jochens in Marienhafe sowie telefonisch unter (04934) 499975 und an der Abendkasse.

Thema des Stückes ist der große Spannungsbogen zwischen zwei grundverschienen Menschen, die eigentlich getrennt durchs Leben gehen. Sie besuchen verschiedene Schulen, haben unterschiedliche Lebensentwürfe, erleben einen Krieg und Liebschaften – trotzdem reißt ihre Verbindung nicht ab. „Es geht um die große Liebe zweier Menschen, in Briefen erzählt wird., so Aden.

Regisseurin der Störtebeker-Festspiele

Elke Münch und Arnold Preuß kommen beide vom Theater am Meer in Wilhelmshaven und sind mit dem Stück auf Gastspiel-Tour. Münch ist in Ostfriesland überwiegend bekannt als Regisseurin vieler großer Freilicht-Inszenierungen der vergangenen Jahre, wie den Störtebeker-Freilichtspielen in Marienhafe und „Heimat“ in Ayenwolde. Sie hat Schauspiel studiert.

Seit 30 Jahren leitet Preuß das Theater am Meer, hat mehr als 100 Rollen gespielt und 60 Stücke inszeniert. Er hat rund 60 Theaterstücke ins Niederdeutsche übersetzt darunter Klassiker von Brecht und Molière. 2016 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz für seine Verdienste um die Niederdeutsche Sprache und die Jugendarbeit verliehen. Das Stück setzt kurz vor dem Zweiten Weltkrieg in Amerika an. Any liebt es, Briefe zu schreiben, Melissa nicht. Er trifft seine meist korrekten Entscheidungen nach reiflicher Überlegung sie ist spontan chaotisch. Er fällt die Karriereleiter hinauf, sie stolpert von einem Loch ins nächste. Zwei Menschen, nicht gerade füreinander geschaffen, so scheint es.

Das Gefühlswirrwarr von Melissa lässt dem Zuschauer zeitweise den Atem stocken. Die junge Frau liebt Andy, will sich unbedingt mit ihm treffen. Im Verlauf des Stückes erfährt Andy aber, dass sie immer wieder mal geheiratet hat, einige Affären hatte und dem Alkohol zugeneigt ist. Sie driftet immer weiter ab, während Andy die Karriereleiter emporklettert. Kann und will er ihre Liebe erwidern, sie treffen? 

Die Kritiker schrieben nach der Premiere, dass „die Zuseher auf eine humorvolle, aber auch nachdenkliche Reise mitgenommen werden – von zwei Schauspielern, die ihr Handwerk verstehen“. Eigentlich passiert fast nichts, und trotzdem ist das Stück reich an Handlungen, die sich zwischen den Briefzeilen und in den Köpfen der Zuschauer abspielen. Das Publikum wird durch das Vorlesen der Briefe zum Mitwisser eines aufstrebenden Mannes und einer Frau, deren Leben einer Achterbahnfahrt gleicht. Zum Teil leidenschaftliche, aber auch traurige und dann wieder lustige Episoden werden vorgetragen. „Die Dramaturgie dieses Stückes riss bei der Premiere die Zuschauer mit, die sich trotz — oder vielleicht gerade wegen dieser ungewöhnlichen Theaterform tief beeindruckt zeigten und mit Applaus nicht geizten“, so das einhellige Urteil der Rezensenten.