Wilhelmshavener Erstaufführung
ROMMEE TO DRÜTT
Komödie in drei Akten von Petra Blume
Inszenierung: Jürgen Tapken
Bühnenbild: Jürgen Tapken
Bühnenbildbau: Walter Borraß, Alfred Christoffers,
Erwin Hildebrandt, Julius Schumann
Bühnenbildmalerei: Herbert Ulbrich
Bühnentechnik: Klaus Panka, Sönke Kiewitt, Siegfried Margowski, Günter Eilers, Günter Newerla
Bühnenbeleuchtung: Uwe Freiberg, Peter Pfaus
Requisiten: Angelika Lauxtermann
Rollen und Darsteller
Helga Lauermann
Herta - Wilma Welte
Margot Andrews-Jäkel
Nichte - Dagmar Grube
Freund - Michael Hillers
Das Gangstertrio war unterwegs (Helga Lauermann, Margot Andrews-Jäkel, Wilma Welte)
Jeversches Wochenblatt
Niederdeutsche Frauen waren als "Rommeé" Damen zu jung
Bühne hatte mit "Romme to drütt" Premiere / Aufführung am 18. Februar
Von Jutta Schmidt
Wilhelmshaven. Eine gute Theateraufführung steht und fällt mit seinen Darstellern. Da ist es mitunter besser, eine geplante Aufführung vom Spielplan zu nehmen, wenn keine geeigneten Spieler da sind, als keinen Erfolg zu haben. Das dachte sich auch die Niederdeutsche Bühne Wilhelmshaven und nahm das Schauspiel "Johanninacht" wegen Erkrankung des Hauptdarstellers vom Spielplan. Ein Ersatz war schnell gefunden, "Romme to drütt", eine Komödie aus der Feder von Petra Blume wurde einstudiert.
Doch auch hier ist es Regisseur Jürgen Tapken nicht gelungen, eine optimale Rollenbesetzung zu erzielen. Zwar hatte er für seine Inszenierung altbewährte Darstellerinnen ausgesucht, die ihren Part gekonnt spielten, aber leider waren diese Damen für die Verkörperung der skurrilen alten Frauen viel zu jung. So war es auch nicht verwunderlich, daß der Funke der Begeisterung erst mit dem dritten Akt die Zuschauer erreichte, als es recht turbulent auf der Bühne zuging. Auch das Bühnenbild für diese herrliche Komödie war zu nüchtern und modern. Der laut Drehbuch verlangte Gesamteindruck von plüschig und nostalgisch fehlte weitgehendst. Denn gerade der Gedanke, daß drei alte Damen von 60 Jahren eine Bank überfallen, macht diese Komödie so liebenswert, aber leider fehlte bei den Niederdeutschen der Hauch des Alters. Vom Banküberfall als Verjüngungskur war man weit entfernt.
Trotzdem erhielten die Darsteller gebührenden Beifall für ihre schauspielerischen Leistungen, für ihre Inszenierung des dreisten Banküberfalls. Margot Andrews Jäkel und Helga Lauermann schlüpften, wenn zuerst auch widerwillig, in Männerkleidung und begeisterten das Publikum. Wilma Welte als resolute und herzkranke Herta war die tonangebende Ergänzung des Trios. Dagmar Grube als Nichte und Michael Hillers als Dagmars Freund sind weitere Darsteller dieser Komödie.
"Romme to drütt" ist die Geschichte von drei betagten Damen, jede um die sechzig und alle drei verwitwet. Zweimal wöchentlich treffen sie sich und spielen Romme. Seit zehn Jahren laufen diese gemeinsamen Nachmittage bereits wie ein Ritual ab und das ohne jegliche Höhen und Tiefen. Bis man eines Tages auf die vorkommenden Mißstände im Pflege und Altenheim zu sprechen kommt. Um an das benötigte Geld zu kommen, planen die drei, erst nur zum Spaß, einen Banküberfall. Aber die Frauen steigern sich in die Sache hinein, bis schließlich aus der Planung Realität wird.
Nun wird es brenzlig (v.l. Margot Andrews-Jäkel, Dagmar Grube, Michael Hillers,Wilma Welte und Helga Lauermann)
Die Niederdeutsche Bühne spielt noch an folgenden Tagen: Am 18. Februar um 15.30 und 20 Uhr, am 24. Februar um 20 Uhr, am z. März um 20 Uhr, am 3. März um 15.30 und 20 Uhr, am 16. März um 20 Uhr jeweils im Stadttheater Wilhelmshaven. Am 29. Februar um 20 Uhr im ev. Gemeindehaus Sande und am 1. März um 20 Uhr in der Agnes Miegel Schule.