Willy Beutz
- Details
-
Kategorie: Ensemble
-
Veröffentlicht: Samstag, 22. August 2015 10:20
-
Zugriffe: 16033

Willy Beutz
- Mitglied
Von 1936 (Gründungsmitglied)
Verstorben 11. Mai 1986
- Vorstandstätigkeiten
Von 1947 bis 1982 Bühnenleiter der Niederdeutschen Bühne „Rüstringen“, heute Theater am Meer
Von 1982 bis 1986 Ehrenvorstizender
Vom 7. Juli 1951 bis 10. Juni 1961 2. Vorsitzender des Niederdeutschen Bühnenbundes Niedersachsen & Bremen
Vom 10. Juni 1961 bis 1980 Präsident des Niederdeutschen Bühnenbundes
Von 1980 bis 1986 Ehrenpräsident des Bühnenbundes
- Ehrungen
1972 Verdienstkreuz 1. Klasse Niedersächsicher Verdienstorden
1978 die Goldene Anton-Günther-Gedenkmedaille der Oldenburgische Landschaft
1982 die Ehrennadel in Gold und Brillanten des Niederdeutschen Bühnenbundes Niedersachsen-Bremen
1982 die Goldene Gedenkmünze des Niederdeutschen Bühnenbundes Schleswig-Holstein.
Willy-Beutz-Schauspielpreis
Er stiftete 1975 den Willy-Beutz-Preis zur Förderung des Niederdeutschen Schauspiels
- Schauspieler
er debütierierte 1936 in dem Stück "De Etappenhas" und war 46 Jahre lang aktiver Spieler
u.a. spielte er
Heiko Herkens in "Up Düwels Schuvkar" (1947)
Wilm Enkink in "Hart gegen Hart!" (1950/51)
Klaus Seekamp in "Familienanschluß" (1950/51)
Gerd Bunjes in "Swienskomödie" (1951/52)
Jan Drews in "Stormnacht" (1952/53)
Aalfischer Pitje Vogel in "Dat Spill van de hilligen dree Könige" (1952/53)
Bernd Plog in "Besöök ut de Stadt (1954/55)
Sötmund in "De verflixte Strump" (1954/55)
Martin Höge, Lehrer in "De Deerns ut't Dörpkroog" (1957/58)
Herr Smolk von Brake in "Lilofee" (1958/59)
Verteller in "Dat Spill um een Schaap, een Koh un söss braadt´e Eier" (1959/60)
Dirk Janssen in "De diamanten Brosch" (1959/60)

Lafrenz (Karl-Heinz Herpel), Sneewitt (Gerda Jörss), Gundula (Ellen Beutz) und Sötmund (Willy Beutz) flirten was das Zeug hält - eine Szene aus "De verflixte Strump" - Spielzeit 1954/55 -
- Regisseur
er war 35 Jahre aktiver Regisseur u.a. bei
"Dat Sympathiemiddel (1950/51)
"In Hamborg op St. Pauli" (1951/52);
"De Deerns ut't Dörpkroog" (1957/58).

Willy Beutz, Willi Minauf, Annemarie Beermann - eine Szene aus "Hart gegen Hart" - Spielzeit 1950/51 -
NWZ - Online 8. Mai 2023 - Wilhelmshavener Zeitung + Wilhelmshavener Zeitung vom 9. Mai 2023
KULTUR Willy-Beutz-Preis wird in Wilhelmshaven verliehen
Der Willy-Beutz-Preis ist bis heute einer der wichtigsten Preise für die Niederdeutsche Bühne. Am 13. Mai wird er in Wilhelmshaven verliehen. Doch wer war Willy Beutz?


Willy Beutz stiftete 1975 zum ersten Mal den Willy-Beutz-Preis zur Förderung des Niederdeutschen Schauspiels. Arnold Preuß ist der Bühnenleiter in Wilhelmshaven und hat Willy Beutz noch persönlich kennengelernt. Fotos: Stadtarchiv Wilhelmshaven, WZ - Björn Lübbe
Wilhelmshaven - Für die Niederdeutsche Bühne ist es der Oscar unter den Preisen: Der Willy-Beutz-Preis. Er wird am 13. Mai im Theater am Meer verliehen. Bühnenleiter Arnold Preuß, der Willy Beutz noch kennengelernt hat, erzählt, was die Auszeichnung so besonders macht und warum Beutz eine wichtige Persönlichkeit war.
Prägende Figur für die Niederdeutsche Bühne
„Die Niederdeutsche Bühne hat Willy Beutz viel zu verdanken und ich auch. Ich bin sozusagen bei ihm in die Lehre gegangen“, sagt Preuß. Zwar hätten die beiden nie zusammen auf der Bühne gestanden und doch habe Beutz ihm einiges gezeigt. „Er hat gemerkt, dass mich alles rund um die Bühne interessiert und hat mich dann überall mit hingenommen.“
Willy Beutz, geboren 1912 in Rüstringen, trat bereits mit 24 Jahren dem Theater bei, das sich damals noch Niederdeutsche Bühne „Rüstringen“ nannte. Als Kaufmann war er bekannt in der Stadt, er wurde 1946 Inhaber des Friesen-Presse-Vertriebs und gründete 1957 den Friesen-Verlag. Für die Unabhängige Wählergemeinschaft saß er als Vorsitzender zwölf Jahre lang im Rat der Stadt. Als Bühnenleiter und Schauspieler prägte er über drei Jahrzehnte das Theater. „Unser Theater gibt es auch deshalb so lange, weil wir keinen ständigen Wechsel hatten, alle hatten großes Vertrauen zu Beutz“, erzählt Preuß.
Preis soll Qualität fördern
An den Bühnen im plattdeutschen Raum werden besonders in den 60er- und 70-Jahren viele Komödien und Schwänke gespielt, was auch durch das berühmte Ohnsorg Theater aus Hamburg vorgelebt wird. Beutz, der bereits früh Aus- und Fortbildungsmaßnahmen für Atem, Phonetik oder Beleuchtung und Bühnengestaltung anregte, wollte auch die inhaltliche Qualität der Stücke fördern. So entstand 1975 der Willy-Beutz-Preis. „Die Bühnen sollten um ernstere Stücke bereichert werden.“ Bühnen und Theater, die dem Niederdeutschen Bühnenbund angehören – dort hatte Beutz 19 Jahre den Vorsitz inne – können alle zwei Jahre Stücke einreichen und sich für den Preis bewerben. Dabei darf das Stück keine Komödie oder Lustspiel sein, sondern muss ein wertvolles niederdeutsches Schauspiel oder Drama sein. Von Beginn an war der Preis mit einer beachtlichen Geldsumme dotiert, auch weil der Bühnenbund zunächst große Zuschauereinbußen befürchtet. „Der Bühnenbund wollte es damit zum Teil ausgleichen, das ist heute aber nicht mehr notwendig. Das Publikum mag auch ernste Stücke sehen.“
Unabhängige Jury entscheidet
Für Theater und Bühnen ist der Willy-Beutz-Preis bis heute eine wichtige Auszeichnung, das weiß auch Preuß, der mit dem Theater am Meer den Preis bereits gewinnen konnte. „Es ist eine große Ehre, den Preis zu gewinnen und sein Theater damit zu schmücken. Er steht für Qualität.“
Am Samstag, 13. Mai, wird eine Jury bestehend aus fünf unabhängigen Jurymitgliedern über die vier eingereichten Bewerbungen entscheiden. Das Theater am Meer geht mit der Inszenierung von Honning in’n Koop an den Start. Vorher zeigt die Theaterschule ihre neueste Produktion.
Der Willy-Beutz-Preis
Die Jury besteht aus fünf unabhängigen Mitgliedern. Die Sieger des vergangenen Wettbewerbs entsenden ein Mitglied aus dem Vorstand in die Jury.
Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben und ist mit 6000 Euro dotiert. 3000 Euro bekommt der Gewinner, 2000 Euro der zweite und der dritte Platz 1000 Euro. Durch den Sohn des Stifters wird der Preis fortgeführt.
Eine Kommission beurteilt die sich bewerbenden Mitgliedsbühnen, die alle dem Niederdeutschen Bühnenbund angehören müssen.
Das Stück muss ein Schauspiel oder Drama sein und darf keine Komödie oder Lustspiel sein.
Wilhelmshavner Zeitung vom 4. März 1986
50jähriges Bühnenjubiläum
Ehrung für Willy Beutz an seinem Geburtstag

Hat sich um die Niederdeutsche Bühne und die Sprache verdient gemacht: Willy Beutz
Heute feiert der ehemalige Leiter der Niederdeutschen Bühne am Stadttheater Wilhelmshaven, Willy Beutz, nicht nur seinen 74. Geburtstag, sondern gleichzeitig sein 50jähriges Bühnenjubiläum. Die Mitglieder der Niederdeutschen Bühne ehren ihren heutigen Ehrenvorsitzenden aus diesem Anlaß mit einem besonderen Ehrenteller. Willy Beutz ist der damals noch Niederdeutschen Bühne Rüstringen genannten Bühne 1936 beigetreten und war maßgeblich an der Wiederbegründung der Bühne nach 1945 beteiligt. Er diente der Bühne 46 Jahre als aktiver Spieler, davon 35 Jahre als Spielleiter (Regisseur) und Bühnenleiter. Auch als langjähriger Präsident des Niederdeutschen Bühnenbundes Niedersachsen-Bremen hat Willy Beutz dem Niederdeutschen Theater wesentliche Impulse für den Erhalt der niederdeutschen Sprache gegeben.
Der von ihm gestiftete „Willy-Beutz-Schauspielpreis", der alle zwei Jahre mit einem wesentlichen Geldpreis vergeben wird, sorgt dafür, daß die Niederdeutschen Bühnen beispielhafte, anspruchsvolle Inszenierungen dem Publikum präsentieren können. Höhepunkt seines Wirkens war sicherlich die Übernahme der Jubiläumsaufführung „Jeppe in't Paradies" zum 50jährigen Jubiläum der Niederdeutschen Bühne in das dritte Fernsehprogramm. Willy Beutz spielte seine erste Rolle vor 50 Jahren in dem Stück „De Etappenhaas" von Karl Bunje.

Willy Beutz in der Rolle des Smolk van Braak in dem Stück "Lilofee"

Ein Klönsnack an´n Disch: Bernd Schulte (Hans Macker) ist wohl nicht so ganz damit einverstanden, daß seine Tochter Dora (Hildegard Steffens) mit dem Lehrer Martin Höge (Willy Beutz) "fründjert". - eine Szene aus "De Deerns ut´n Dörpskroog" - Spielzeit 1957/58.
Guten Morgen Sonntag, 19. Juli 2020
Willy-Beutz-Schauspielpreis der Niederdeutschen Bühnen und Theater vergeben
Theater in Osterholz-Scharmbeck errang den ersten Preis
.jpg)
Die Preisverleihung in Osterholz-Scharmbeck mit (v. li.) René Schack (Regie), Rolf Renken Neuenburg, Herwig Dust (NBB), Arnold Preuß (Laudator), Ulf Goerges (Regie), Dirk Wieting, Delmenhorst, Bernd Schröter (Regie) Astrid Gries (Osterholz-Scharmbeck) - FOTO: Andreas Tietjen, OHZ
Osterholz-Scharmbeck/Wilhelmshaven. (gms) Es war eine würdige und dem Anlass entsprechende, feierliche Veranstaltung auf Gut Sandbeck in Osterholz-Scharmbeck, auf der der Willy-Beutz-Schauspielpreis zur Förderung des Niederdeutschen Schauspiels vergeben wurde. Dieser Preis, der insgesamt mit 6.000 Euro dotiert ist, wird alle zwei Jahre durch den Niederdeutschen Bühnenbund Niedersachsen und Bremen (NBB) vergeben.
Der Stifter, Willy Beutz, lebte von 1912 bis 1986 als Verlagskaufmann und Mäzen in Wilhelmshaven. Von 1945 bis 1982 leitete er das heutige „Theater am Meer“. Von 1961 bis 1986 war er Präsident, später Ehrenpräsident des Niederdeutschen Bühnenbundes Niedersachsen und Bremen.
Arnold Preuß, Präsident des NBB und Mitglied der Jury, hob in seiner Laudatio die hervorragenden schauspielerischen Leistungen und Inszenierungen der beteiligenden Bühnen und Theater hervor. Alle Aufführungen waren preiswürdig und außergewöhnlich. Dem siegreichen Theater in Osterholz-Scharmbeck bescheinigte der Leiter des "Theaters am Meer", dass ihnen mit der Inszenierung der Tragikomödie „Charlies Weg“ von Michael McKeever, in der Regie von Bernd Schröter ein mehr als überzeugender erster Platz im Wettbewerb um den Willy-Beutz-Preis gelungen sei.
Die Geschichte von Charlie Bock, der nur noch wenige Monate zu leben hat, und feststellt, dass er das bisher noch gar nicht richtig getan hat, wurde lebensecht und überzeugend dargestellt. "Die fünf Darsteller glänzen durch nuancenreiches Spiel in Wort, Blick und Gestik. Der Bühnenraum wird cineastisch und szenisch aufgebrochen, lässt Intimität und Weite, Skurrilität und Ehrlichkeit zu", lobte Preuß. Die Regie habe klug und dezent den inszenatorischen Rahmen geschaffen, sowie die Ensemblemitglieder zur großer Spielfreude geführt, ohne dass diese die notwendige Ernsthaftigkeit vergessen hätten. Preuß beglückwünschte das Ensemble des Niederdeutschen Theaters: „Eine sehr beeindruckende, hochprofessionelle Leistung, die mehr als verdient den Willy-Beutz-Schauspielpreis 2020 gewinnt“.
Auf den weiteren Plätzen folgten das Niederdeutsche Theater in Neuenburg mit dem Schauspiel „De Höll töövt nich“ von Michael Cooney, Niederdeutsch von Arnold Preuß, Regie: René Schack sowie das Niederdeutsche Theater Delmenhorst mit dem Schauspiel „Tiet to leven“ von Michael Wempner, Regie: Ulf Goerges.
Eine unabhängige Fachjury (Marianne Römmer aus Hamburg, Lore Timme-Hänsel aus Oldenburg, Alexandra Schlenker aus Verden, Wolfgang Neruda aus Norderstedt und Arnold Preuß aus Wilhelmshaven) hat in den zurückliegenden zwei Jahren sieben Inszenierungen begutachtet und bewertet. Preuß bedanke sich bei den anwesenden Mitgliedern der Bühnen und Theatern für ihre Teilnahme am Wettbewerb. Besonderer Dank galt dem gastgebenden Theater, das die Veranstaltung unter coronabedingten Vorgaben toll vorbereitet und ausgetragen habe.