PRESSE- Info Nr. 6  |  31. August 2024

„Achtertücksche Süstern“ kabbeln sich um das Erbe ihres Vaters

Theater am Meer eröffnet Spielzeit 2024/25 - mal bissig-sarkastisch, mal sentimental-hitzig und gleichzeitig hoch-komisch 

Schwestern, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Eine Szene aus „Achtertücksche Süstern“ mit (v.l.n.r.) Ute Menssen, Lena Schmidt und Stefanie Mahn. – FOTO: TaM, Arnold Preuß

WILHELMSHAVEN/AP – Die Spielzeit 2024/25 steht beim Theater am Meer in den Startlöchern. Mit der Komödie „Achtertücksche Süstern“ (Die gefälschte Wahrheit) von Peter Buchholz (Niederdeutsche Fassung von Kerstin Stölting) geht in der Regie und im Bühnenbild von Theaterleiter Arnold Preuß am Sonnabend, 7. September 2024, um 20 Uhr, im kleinen Schauspielhaus an der Kieler Straße eine unterhaltsame Erbschaftskabbelei von drei grundverschiedenen Schwestern erstmals in Wilhelmshaven über die Bühne. 

Der Autor Peter Buchholz ist in Wilhelmshaven kein unbekannter. Das Theater am Meer hat im letzten Jahr sein Stück „Du betahlst för Sex!“ erfolgreich als niederdeutsche Uraufführung herausgebracht. Darüber hinaus ist Buchholz auch als Schauspieler („Tatort“, „Diese Drombuschs“, „St. Pauli Landungsbrücken“, Großstadtrevier“ und vieles mehr) eine bekannte Größe. Viele kennen seine Stimme auch aus den Berichten in „Spiegel TV“.

Worum geht es in „Achtertücksche Süstern“    

„Erben bringt Scherben", diese Erfahrung machen die Schwestern Judith, Eva und Christin unmittelbar nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters. Doch nicht der gemeinsame Abschiedsschmerz lässt sie in dessen Haus zusammenkommen, sondern vielmehr die Aussicht auf das vermeintliche Erbe. Die Ärztin Judith, die die hanebüchenen Projekte ihres Mannes nicht mehr finanzieren kann, und die Anwältin Eva, die mehrfach geschiedene Mutter von drei Kindern, sind in finanzieller Bedrängnis und erhoffen sich vom Nachlass Entlastung und auch Wiedergutmachung. War der Vater für sie zu Lebzeiten ein ignoranter Despot, soll nun wenigstens sein Tod gewinnbringend sein. 

Einzig Christin, das Nesthäkchen „Flöckchen“, war bis zum Schluss mit dem Vater in Kontakt und arbeitete gemeinsam mit ihm im Antiquitätengeschäft. Durch die Erzählungen von „Flöckchen“ eröffnen sich den beiden anderen Schwestern völlig neue Perspektiven auf ihren Vater. "Der Alte" ein Kunstkenner? Kein Knauser, sondern ein sympathischer Lebemann mit einer jungen Freundin? Für Eva und Judith kaum vorstellbar, sitzen doch die einmal zugefügten Wunden zu tief. Ein stattlicher Anteil am Erbe ist die einzige Entschädigung, die die beiden gelten lassen. 

Das im Wohnzimmer zentral platzierte Bild des Künstlers Jean Paul Laplace bekommt im Laufe der Handlung eine immer größere Bedeutung. Die Rolle, die ihnen die bisher nicht bekannte Freundin Marie spielt, gibt ihnen viele Rätsel auf. Was ist nun mit dem Erbe? Lässt sie der Vater leer ausgehen und enttäuscht sie ein weiteres Mal? Gibt es doch noch etwas, das sie verbindet?

"Achtertücksche Süstern" ist mehr als eine schlichte Komödie. Das Stück ist ein psychologischer Thriller und eine so spannend wie sensibel erzählte Geschichte über drei Schwestern, die hin- und hergerissen sind zwischen existentiellen Nöten, dem wiederbelebten Groll der Kindheit, aber auch innig-verbündenden Erinnerungen. Im Kampf um das Erbe liefern sich die drei - sehr zum Vergnügen des Publikums - mal bissig-sarkastische, mal sentimental-hitzige, aber immer hoch-komische Wortgefechte.

Wer ist was?

Auf der Bühne sind zu sehen Ute Menssen als Judith, Stefanie Mahn als Eva und Lena Schmidt als Christin. Hinter der Bühne wirken mit Iris Holjesiefken als Souffleuse, Hauke Backhus als Inspizient, Gerti Evers und Traute Fischer als Requisiteurinnen, Harald Schmidt als technischer Leiter und Beleuchter, Sheryl Jakobs als Maskenbildnerin, Wolfgang Buttjer und Heinz Fuchs als Bühnenbildbauer, Thomas Marschner als Bühnenmaler, Lars Landes als Hausmeister sowie Fenja Eggert, Ilse Bergmann, Helga Lauermann und Michel Waskönig als Kostümberatungsteam.